Asian Emotions Unlimited

Wenn du das Glück hast, schon früh in Hanoi angekommen zu sein, geh los. Der berühmte Schwertsee mit der roten The-Huc-Brücke, das alte Viertel der 36 Gassen, die Einsäulenpagode in Form einer Lotusblüte oder die fünf Innenhöfe des Literaturtempels. Zusammen mehr Zauber als Zeit.

1.969 saftiggrüne Zipfelmützen dekorieren das Weltnaturerbe Halong-Bucht. Komm an Bord, wir gleiten durch die petrolgrüne »Bucht des untertauchenden Drachen«. Time to relax, denn das Drachenboot gehört uns allein. Es kreuzt und quert durch den Stein gewordenen Märchenwald zu einsamen Höhlen und Grotten, bis der Bordkoch aus den Rätseln der vietnamesischen Küche das Nachtmahl gezaubert hat.

Der Nighttrain bringt uns 200 Jahre zurück, als die Kaiserstadt Hué noch Hauptstadt von Vietnam war. Das Leben ist ein anderes, aber auf dem Dong-Ba-Market ist es geblieben wie eh und je. Lust auf Royal Rice Cake? Dann nichts wie hin. Aber Platz lassen für unseren Trip durch die Altstadt zum »Vietnamesen«. Achtung spicy. Höllischer Treibstoff für unsere nächsten Highlights: Die Königsgräber der Nguyen-Dynastie. Zitadelle und Verbotene Stadt. Ewigkeiten für einen Tag und überwiegend Weltkulturerben.

Der legendäre Wolkenpass teilt Nord- und Südvietnam. Spektakulär drüber zum Truck Stop am China Beach. Und dann ein Wunder: Hoi An, einst der bedeutendste Handelsplatz an der Seidenstraße und Weltkulturerbe am Stück. Von deinem Tourguide bekommst du die Green Card für die Musts: Japanische Brücke, Quan-Cong-Tempel, die Phuoc-Kien-Pagode, das berühmte Handelshaus Diep Dong Nguyen. Dann die Kür der Nacht: Kerzenschiffchen schwimmen lassen und die zigtausend Lampions zählen, ob vielleicht eins fehlt.

Wir fliegen. Welcome to Ho-Chi-Minh-Stadt, dem alten Saigon. Ein bisschen der Wahnsinn, aber eine Stadttour bringt Ordnung rein: Notre Dame, Wiedervereinigungspalast, Xa-Loi-Pagode, Opernhaus, Kriegsopfermuseum. Unser Tipp wenn der kleine Hunger kommt: Garküchen. Am besten nachts, man erkennt dann nicht so genau, was es mal war. Aber lecker. Am nächsten Morgen ein Irrgarten: 39.000 Quadratkilometer mit 4.000 Inseln: das Mekong-Delta. Und wir? Nehmen das Boot, um mehr zu erfahren: vom harten Leben im Delta und wie der Elephant Ear Fish schmeckt. Schon durch? Geht erst los. Tag zehn gehört dir. Mach, was unvergessen bleibt.

Goodbye and hello. Dein Guide durch Vietnam geht, der Kambodschaner kommt und mit ihm neue Gäste. Schwer wiegt das Erbe des Pol-Pot-Regimes, das insgesamt zwei Millionen Menschen zu Tode gefoltert hat. Ohne Grauen angesichts der 8.000 Totenschädel im Gedenkstupa und der »Killing Fields« war man nicht wirklich in Kambodscha. Unser zweiter Tag in Phnom Penh gilt glanzvolleren Zeiten: Das spirituelle Zentrum Wat Phnom, der Königspalast mit Thronhalle und Silberpagode, das Nationalmuseum. Und zum Sundowner mit Kambodschanern auf der Promenade, wo Tonle Sap und Mekong zusammenfließen.

Das Motörchen einer Draisine schiebt uns in die Reisschüssel Kambodschas und was kaum zu glauben ist: Die stehen ein Leben lang gebückt im Wasser und schuften lächelnd für zwei Ernten im Jahr. Gegenüber wird ebenfalls gelächelt. Mit eindeutig mehr Genuss und französischem Kolorit an der eleganten Riverside von Battambang. Veredelt durch ein Must-have: Amok (Fischcurry mit Kokoscreme), Khmer Curry oder Fried Spice Chicken. Boah, hechel.

Um das 12. Jahrhundert herum haben die Untertanen von König Suryavarman II. begonnen, das größte Heiligtum der Welt zu bauen: Angkor Wat, den einzigartigen Haupttempel von über 1.000 Meisterwerken des sagenhaften Angkor-Imperiums. Ein Drei-Tage-Pass ist deine Eintrittskarte zum Unvorstellbaren: Der Zitadelle der Frauen, den Staatstempel Bayon, der Terrasse des Leprakönigs, der Elefantenterrasse, den gewaltigen Steingesichtern. Ein Adrenalintrip bis zum Schluss, wo sich der Tempel Ta Prom den Würgefeigen ergeben hat. Entwarnung gibt es erst wieder auf dem Tonle-Sap-See.

Zurück in Thailand. Was geht in Bangkok? Mit dem Riverboat nach Chinatown. Highlife auf dem alten Reismarkt. Zum größten liegenden Buddha im königlichen Tempel Wat Pho. Thai-Massage vielleicht? Oder im Longtailboat durch die Kanäle in eine andere Welt. Du wirst Prioritäten setzen müssen. Je nachdem, wann der Flugplan deinen Erlebnissen ein wehmütiges Ende setzt. Aber es gibt ein nächstes Mal. Andere Zeit, anderes Land. Bis zur nächsten YOLO-Reise, mach’s gut.