Absolut tierisch gut

Unter Safari versteht man im Allgemeinen die Pirsch durch unwegsames Gelände, nicht selten staubig und idealerweise mit Tropenhelm, um einem Sonnenstich vorzubeugen. Es geht auch paradiesisch, im feuchtfröhlichen Refugium des Chobe-Flusses und einer Badeoption, die allerdings nur für Elefanten, Hippos & Co. gilt. Damit starten wir in Kasane zu deinem Safari-Abenteuer durch drei sensationelle Länder des südlichen Afrikas.

Einst sollte der Caprivi-Streifen die deutschen Kolonien im westlichen und östlichen Afrika verbinden. Daraus wurde nichts. Heute gehört der Zipfel zwischen Okavango-Delta und den Victoriafällen zu Namibia. Vor allem aber gehört er dem sagenhaften Artenreichtum der Nationalparks. Verwöhnt durch unerschöpfliche Wassermassen, bedankt sich die Natur mit ausgefallenen Kreationen wie dem Kalahari-Apfelblattbaum, dem Rosinenbusch und dem Wart-ein-bisschen im Flussuferwald des Okavangos. Die über 1.000 Jahre alten Felszeichnungen der San hätten es längst ins Nationalmuseum geschafft, wenn nicht die Tsodilo-Hills dranhängen würden. Dafür wurden sie Kulturerbe und das ist doch auch was.

Wer vom Okavango-Delta spricht, meint ein Feuchtgebiet so groß wie Hessen, aufgefächert in unzählige Wasserläufe, in denen sich 1.300 Pflanzenarten und über 700 Spezies Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere sauwohl fühlen, bis der Okavango in der feuerroten Kalahari-Wüste versickert. Motorboote bringen uns tief ins Delta, dann sei den Ureinwohnern für die Erfindung des Einbaums gedankt. Heißt Mokoro und bringt uns auf die Insel, die für zwei Tage und Nächte unser Versteck sein wird. Flusspferde grunzen uns was, Elefanten baden ihre Kinder, der Löwe schläft noch, Sitatunga und Wasserbock sortieren ihr schwimmendes Mittagessen, nur die Giraffe ist bauartbedingt über alles erhaben. Es sind wunderbare Tage im Delta. Und erst die Nächte, wenn all das erwacht, was sich tagsüber nicht gezeigt hat.

Der Abschied fällt schwer, aber auf besonderen Wunsch haben wir ein Trostpflaster für dich: Rückkehr auf festen Boden mit Rundflug über das Delta. Die ganze Herrlichkeit von oben, und das sind immerhin 20.000 Quadratkilometer Naturerbe. In deinen Träumen wirst du vielleicht noch eine Nacht dortbleiben, dann aber überwiegt die Spannung auf das Moremi-Wildreservat. Drei Tage Safari sollten reichen für die Big Five.

Mopanewälder, Trockensavannen, Sümpfe und ausgedehntes Grasland. Diese Mixtur im Moremi-Wildreservat ist der bevorzugte Lebensraum von Wildtieren, die den lieben langen Tag fressen und am Abend gefressen werden. Die berühmt-berüchtigten Big Five haben in dieser Hinsicht nicht viel zu befürchten, außer den Menschen, aber wir kommen, um sie zu bestaunen. Die Großen und die Kleinen. Die Stolzen und die Frechen. Die Trägen und die Schnellen. Wir sind Teilhaber einer überwältigenden Natur mit identischem Rhythmus: Wir übernachten im Wildreservat. Sind dabei, wenn Mutter Löwe ihre Jungen ausführt. Und relaxen im Paradies, wenn alles faul im Schatten liegt.

Ist das Moremi-Wildreservat förmlich geplatzt vor Saft und Kraft, zeigt das staubig trockene Savuti die Kehrseite von Botswana. Eine aufregende Kehrseite allerdings, denn das Bisschen, was in der Savanne wächst, treten die Elefanten platt. Wenn der Boden bebt, bleibe ruhig und mach die Bilder deines Lebens. Aber lass Platz auf der Speicherkarte für einen Sonnenuntergang, der alles in glühende Schatten stellt, bevor das himmlische Paradies wieder Milliarden Lämpchen anzündet.

Der Chobe vom Anfang unserer Reise ist gemächlich weitergeflossen. Er ist jetzt angekommen, wo auch wir unsere Zelte aufschlagen, im Chobe-Nationalpark. Eine Arche. Nur nicht von jedem Tier ein Paar, sondern die halbe Weltbevölkerung. Bei 120.000 Elefanten haben die Ranger kapituliert. Dann waren die Löwen, Kudus, Gnus, Antilopen, Impalas, Buschböcke und so weiter dran, bis sie die Zählerei ganz aufgegeben haben. Denn Hippos, Krokodile, Geparden, Kaffernbüffel kamen alle noch hinzu. Abgesehen von den Bewohnern, die fliegen können, vom Rotschnabeltoko bis zum Schreiseeadler. Schrei auch du vor Glück.

Letzte Nacht im Schoß der Wildnis. Noch wenige Stunden bis zum Finale furioso. Ein Naturerbe. Laut. Sehr laut. Mit Boiling Pot und Devil’s Cataract. »Donnernder Rauch« haben ihn die einheimischen Kololo genannt. David Livingstone hat sie in Victoriafälle umgetauft. Hier geht der Sambesi den Bach runter. Mit zehn Millionen Liter Wasser pro Sekunde. Die optionalen Abenteuer rund um den »größten Wasservorhang der Erde« haben alle den Hauch von Todesmut. Entscheide einfach so, dass dein Adrenalinvorrat bis zur nächsten YOLO-Reise reicht.